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Das schwere Gewitter des Vortages hatte morgens deutliche Spuren hinterlassen. Nicht nur das am einen oder anderen Eck noch Hagel auf den Wiesen zu sehen war, auch der dichte Bodennebel ließ ahnen, dass eine Menge Abtrocknung stattfinden muss, damit man zu fliegbaren Bedingungen kommt. Die Nebel wichen bald, aber die Wolken klebten dicht an den Graten.

So wurde auch beim Briefing um 10 Uhr -Startaufstellung für die offene Klasse war erfolgt, die 106er war auf „warten“- zunächst ebenso mit „zuwarten“ reagiert. Zum Wetter war zu sagen, dass mit nur kurz fliegbaren Bedingungen gerechnet wurde. Leider würden die Effekte des Vortages in Zusammenhang mit der Schichtung der Luftmasse in Kärnten bald wieder für vereinzelte Schauer sorgen, schnelles Überkochen gewissermassen, und dass bei eher niedrigen Basishöhen.

Da die Wettbewerbsleitung aber für die fast 30 Maschinen eine Weile stabile Verhältnisse braucht musste man warten – und hoffen. Ohnehin war wegen der feuchten Piste das tanken von Wasser heute passe.

Gegen Mittag – die 106er Klasse war bereits neutralisiert – war abzusehen dass das Wetter zu schnell wieder dicht macht und der ganze Tag daher neutralisiert. Die Einschätzung wurde am frühen Abend noch einmal von Tasksetter Martin Huber bestätigt – er hatte eine kurze Lücke am frühen Nachmittag für eine Einweisung auf der den Wettbewerb mitfliegenden Stemme S 12 genutzt.

Um sich dann zu einem schönen Event einzufinden: den Nachmittag und frühen Abend habener, das Team und das Gros der Teilnehmer noch zu einem geselligen Beisammensein an einer Forellenstation am Ossiacher See genutzt. Martin Huber hatte dies kurzfristig organisiert.

Hier bot sich auch die Gelegenheit zu vielen interessanten Gesprächen. Der Autor hat sich einmal mit dem Schweizer Teilnehmer Rene Schoenmann zusammengesetzt und sich mit ihm über sein neues Flugzeug unterhalten:

Rene, auf einem solchen Wettbewerb fliegen naturgemäß viele verschiedene Flugzeugtypen in einem Feld. Mit Deiner JS 1 stichst Du natürlich heraus, zum einen weil eine der neuesten Konstruktionen hier und zum anderen – nicht nur wegen des Jettriebwerks als „Turbo“ - eher ein Exot in Europa. Wie kam es dazu, dass Du Dir dies Flugzeug gekauft hast ?

R.S: „Ich fliege in Haltergemeinschaft mit einem Co und wir wollten uns einmal neu orientieren. Es ergab sich unseren bisherigen 18 m Eigenstarter gut verkaufen zu können. Wir haben uns dann umgeschaut. Ich war angetan von den Konzepten der variablen Spannweiten 18 m und mehr. Das Konzept mit einem Jet-Triebwerk fand ich auch gut und dann habe ich meinen Co für den Kauf der JS 1 begeistern können“

Einen Jet als Heimkehrhilfe, was sind da die Erfahrungen ?

R.S.: „ Also zum einen ist die Bedienung mehr als leicht. Zwei Knöpfe umlegen, wenn die Turbine hochgelaufen ist Schub geben – fertig! In den Bergen kommt man mit einer Turbine schnell aus einer Abschattung oder einem Lee heraus, kann dann den Flug fortsetzen oder zu einem Flugplatz. Mit Sägezahn 200 km weit reicht wohl in fast allen Fällen auch nach Hause“

Und das Flugzeug selbst ?

R.S.: „ Man muss sich natürlich in einem Flugzeug wohl fühlen. Ich wollte auch einmal, so lange es noch geht, eine aktuelle Konstruktion fliegen. Und eine Strecke mit 141 km/h Schnitt zu schaffen, das ist schon ein tolles Gefühl. Da fühle ich mich noch mehr gut aufgehoben. Schon während des Baus wurden wir mit Infos und Bildern vom Bau unseres Flugzeuges versorgt. Das hat auch schon Spaß gemacht.“

Rene, danke für das Gespräch!.